Die Bethanienkirche |
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Unsere Evangelische Bethanienkirche steht unter Denkmalschutz. Erbaut wurde sie 1948 nach Plänen des Architekten Prof. Otto Bartning.
Der berühmte Architekt entwickelte kurz nach dem 2. Weltkrieg ein Notkirchenprogramm, durch das mit einfachen Mitteln (vorgefertigte Holzteile, Bau z.T. mit Trümmern und Schutt) schon bald nach dem Krieg Kirchen erbaut werden konnten. Finanziert wurde dieses Programm durch den Weltrat der Kirchen, den Lutherischen Weltbund, das Schweizer Hilfswerk und verschiedene andere ökumenische Organisationen, also mit Spenden aus der ganzen Welt. Ein Großteil der Arbeit am Kirchbau wurde darüber hinaus durch die Eigenleistung der Gemeinden mitgetragen, so auch in der Bethaniengemeinde Frankfurt.
Die Bethanienkirche ist eine der beiden Notkirchen Typ A; die zweite ist die Schweizer Kirche in Emden. Weitere 43 Notkirchen Typ B wurden in Deutschland gebaut. Die Notkirche Typ A, deren Holzteile in der Schweiz nach Plänen des Ingenieurs Staudacher vorgefertigt und dann nach Frankfurt transportiert wurden, zeichnet sich durch die besondere Dachkonstruktion aus, die an einen Schriffsbug erinnert.
Auch wenn das Wort Notkirche nach Provisorium klingt - fast alle dieser Kirchen sind heute noch in Gebrauch. In der schlichten Bauweise, die auch viele der anderen Kirchen Bartnings auszeichnet, steckt eine Botschaft, die Bartning 1947 so formuliert: "Ich habe mein Leben lang Kirchen gebaut in dem bewußten oder unbewußten Drange, die Menschen sanft zu überreden oder hart zu bedrohen, daß sie stille darin werden und auf die innere Stimme lauschen möchten, um alsdann hinauszutreten und aus der inneren Stille heraus stark und klar zu handeln und zu lieben."